Druckausgleich

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Warum wir Lichtjahre von diversen Redaktionen entfernt sind – und warum uns das schaden wird

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Fühlt Ihr euch in Redaktion manchmal alleine? Mit euren Ansichten, euren Erfahrungen, eurer eigenen, sozidemografischen Backgrounds? Falls ja, gibt es zwei mögliche Gründe dafür: Entweder, ihr seid eine der (zugegebenermaßen immer mehr) Medienschaffende, die keine Angst davor haben, ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen in ihre Arbeit miteinfließen zu lassen und das auch transparent zu machen. Aber wenn ihr immer wieder damit alleine seid – dann seid ihr vielleicht der neueste diversity hire eurer Redaktion.

Der Begriff sagt euch nichts? Bei Luca und Annkathrin war es bis vor Kurzem ganz genauso. Erst im Gespräch mit dem Autoren Stephan Anpalagan wird ihnen bewusst, wie die Besetzungspolitik der Medienhäuser im Jahr 2022 (immer noch) funktioniert. Gemeinsam mit Stephan, der unter anderem auf Twitter durch meinungsstarke und konfrontative Äußerungen zum Schlagbegriff Vielfalt immmer wieder Debatten anstößt, wollen die beiden Druckausgleichs-Hosts der Frage nachgehen, wie es verdammt nochmal sein kann, dass "Diversity" weiterhin ein Marketing-Begriff bleibt – und weshalb die dringend notwendige Umwälzung der Medien und ihrer Personalien momentan (schon wieder) auf dem Rückend es Nachwuchs ausgetragen wird. Müssen wir uns wirklich dazu nötigen lassen, uns mit Diversity-Checkboxen angreifbar und verletzlich zu machen? Sind wir die einzigen, die neue Standpunkte mit in Redaktionen bringen? Oder stinkt der Fisch doch vom Kopf?

Diese Spezial-Folge ist Teil der Diversity-Ausgabe des journalists, der Anfang Dezember erscheint. (Fast) das gesamte Gespräch ist dort oder unter [journalist.de](https://www.journalist.de) nachzulesen – ja, es war noch länger und emotionaler als diese Folge. Viel Spaß beim Zuhören und Aufregen!

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Warum ist der Job der Mittelpunkt unseres Lebens?

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Für unser Dasein als Journalist:innen wollen wir bluten, alles geben, Erfolge feiern und Ideale verwirklich. Aber wer hat eigentlich gesagt, dass das das alles sein muss, was wir sind?

Leidenschaft und Aufopferung gehören in den Medien und dem Journalismus mit dazu. Schließlich werden wir ja alle mit semi-erfolgreichen Tweets und einem kurzen Lob in der Redaktionskonferenz entlohnt, richtig? Luca und Annkathrin merken dabei immer wieder, dass sie ihren Job, ihre "Berufung" in den Mittelpunkt ihrer Selbstdefinition stellen. Und damit sind sie nicht alleine: Viele Kolleg:innen und Freund:innen in der Medienbranche erzählen von ähnlichen Gefühlen.

Dabei gibt es so viel mehr, dass uns ausmacht: Hobbies, Beziehungen, Interessen, Musik, ... Wie schaffen wir es, solche Aspekte unseren Erwachsenenlebens mindestens genauso viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen? Energie reinzustecken? Einen echten, lebendigen Feierabend zu machen? Eine Spurensuche mit Theresa Bäuerlein von Krautreporter.

Hört auf uns mit New Work zu verarschen !

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Obstkorb, Tischkicker, Feierabendbier: Willkommen im „coolen“ „Workenvironment“! Dort, wo „familiäres Arbeiten“ oft nur unbezahlte Überstunden und „New Work“ eben vor allem große, oft leere Versprechen bedeutet. Oder sind Luca und Annkathrin da nur zynisch?

Auszuschließen bleibt das auch nach dieser Folge nicht. Auch nicht, dass bei beiden Hosts gerade Herbstblues auf Überarbeitung trifft. Fakt ist aber: sie sind nicht alleine mit absurden Geschichten über vermeintliche „New Work“. Unter Kolleg:innen haben sie rumgefragt und Eindrücke von all dem gesammelt, was gerade als Errungenschaft der Neuen Arbeit präsentiert wird - aber am Ende doch nur ein Pflaster für all das ist, was systematisch falsch läuft.

Dieses Gefühl bestätigt auch Podcaster und Coach Patrick Breitenbach, der erklärt: Wir definieren New Work ohnehin komplett falsch. Denn statt der Behandlung der Symptome (Überarbeitung, Frust) müssten wir eigentlich grundlegend darüber nachdenken, was wir überhaupt an der Arbeit schätzen – und dann radikale Entscheidungen treffen.

Depression und Burnout - Unser Job ist nicht gesund!

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Heute haben wir Zahlen mitgebracht, und die sind erschreckend! Laut den Krankenkassen sind psychische Erkrankungen bei Journos auf Platz 1 der Gründe für Fehlzeiten. In allen anderen Branchen ist das nicht so. In der Medienbranche ist man offenbar besonders anfällig für Depressionen und Co. – aber woran liegt das und wissen unsere Chefs darüber überhaupt bescheid? Was wird getan, um Kolleg:innen und im Zweifel uns zu helfen?
Fragen über Fragen, die Annkathrin und Luca beantworten, mit einer großen Umfrage unter unserer Arbeitgebern und der Hilfe von Menschen, die in der Branche arbeiten und selbst mit Depressionen zu kämpfen haben.

Falls du Hilfe oder auch einfach nur jemanden zum Reden brauchst, dann kannst du dich jederzeit anonym und kostenlos an diesen Kontakt wenden: Telefonseelsorge: 0800-1110111 (www.telefonseelsorge.de, Chat auch möglich))
Österreich: www.telefonseelsorge.at
Schweiz: Die Dargebotene Hand, www.143.ch

Du bist auf gar keinen Fall alleine!!!

Das Audiodesign dieser Folge hat der wunderbare Leonard Bernd gezaubert!

Journo ohne Marke – Geht das noch, RobBubble?

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Verwirrung bei Druckausgleich! Luca und Annkathrin wurden angefragt, ob sie auf ihren persönliche Accounts nicht Werbung für ein Medienformat machen können. Heißt das jetzt, dass wir eine "Marke" sind?

Erster Gedanke: Alles schön und gut – aber eben nur, bis es zur Voraussetzung im Job wird, eine eindeutige "Brand" zu sein. Bekanntheit, Social Media Reichweite, einschlägige Projekte und Jobs – das alles kann schnell zur Spirale werden. Und somit zum Nachteil derer, die weniger präsent oder nischig sein können und wollen. Oder hat das gute, alte Netzwerken jetzt einfach ein anderes Erscheinungsbild?

Höchste Zeit, nach mehr als einem Jahr einen Kassensturz in Sachen Social Media und Öffentlichkeitswirksamkeit zu machen. Dachten wir zumindest. Denn wie weit sich das Thema "Markenbildung" und "Personal Brand" auch in den analogen Raum ziehen, bemerken wir vor allem im Gespräch mit der absoluten Vermarktungs-Koriphäe Robin Blase aka RobBubble. Auch ihn fragen wir: Was, wenn wir das alles nicht wollen? Wenn es zu viel wird, weil sich all die Anforderungen, der Druck und die Angst vermischen?

Schlussendlich ist es Zeit, die alles entscheidende Frage zu stellen: Geht es auch noch anders?

Elitärer Journalismus – Kein Platz für Armutsbetroffene, Olivier David?

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Achtung, in dieser Folge könntet ihr extrem viel dazulernen!

Während #IchbinArmutsbetroffen auf Twitter und in der Berichterstattung mehr und mehr Platz einnehmen, ist es auch bei Druckausgleich höchste Zeit, dass wir uns fragen: Wie elitär ist Journalismus? Und woran liegt es, dass wir so wenige (Nachwuchs-)Kolleg:innen aus Armutsverhältnissen haben?

Wenige haben sich mit dieser Frage so stark auseinandergesetzt wie Olivier David. In seinem neuen Buch erklärt er Zusammenhänge, die anderen (und auch uns) bis dato vollkommen unbekannt waren. Klar, schon die Finanzierung unbezahlter Praktika, Volontariate zum Mindestlohn und zusätzliche Projekte ist extrem schwierig. Das kennen auch wir. Doch: Für Menschen aus Armutsverhältnisse ist der bloße Gedanke an eine Karriere im Journalismus oft schon gar keine Option. Und somit willkommen in Sphären und Perspektiven, die uns bisher komplett fremd waren.

Fakt ist: Neben den bekannten Anstrengungen braucht eine unfassbar viel Glück, um aus Armutsverhältnissen in den Journalismus zu kommen. Besonders perfide ist, dass dieser Kampf um Teilnahme niemand mitbekommt – denn die Leute, die davon berichten könnten, werden schließlich nie unsere Kolleg:innen. Was bedeutet es also, wenn wir uns auch als Generation vornehmen, sozial divers und reflektierter zu sein? Wie können Nicht-Betroffene junge Kolleg:innen wie Olivier David, Luisa Thomé und Sohiel Partoshoar unterstützen? Und wie geht es Nachwuchsjournalist:innen wie ihnen, über ihre eigenen Erfahrungen mit Prekarität zu berichten?

Wo bleibt ein #medienmetoo, Juliane Löffler?

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Es klingt so einfach, wie es wichtig wäre: Wir brauchen eine Debatte über Sexismus innerhalb unserer Branche. Denn während wir über andere, korrupte oder missbräuchliche Systeme berichten und Machenschaften aufdecken, scheinen wir ausgerechnet einander nicht ausreichend auf die Finger zu schauen. Woran liegt es, dass wir als Branche noch immer nicht an dem Punkt sind, solche Missstände und Fehlverhalten untereinander anzusprechen? Sollten wir nicht "die Reflektierten" sein?
Besonders für junge Kolleg:innen und Berufseinsteiger:innen bedeutet die aktuelle Situation jedoch vor allem, dass wir uns häufig alleine mit unseren Erfahrungen fühlen und aus Sorge vor Vorgesetzten schweigen. Wer möchte schon die Praktikant:in sein, die sich über den Spruch des Redaktionsleiters beschwert? Dass diese Zustände nicht haltbar sind, versteht sich von selbst. Deswegen sprechen wir mit Juliane Löffler darüber, weshalb wir überhaupt noch an diesem Punkt sind – und wo eine strukturelle, grundsätzliche Verbesserung der Zustände bleibt. Die Antwort auf diese Frage ist natürlich keine einfache. Deswegen ist es umso wichtiger, Betroffene von Sexismus zu Wort kommen zu lassen und so die Nuancen, aber auch die Ausmaße und Konsequenzen von Sexismus beim Berufsstart einschätzen zu können. Mit dieser Folge Druckausgleich versuchen wir genau das.

Berufsausstieg: Reicht es uns jetzt schon?

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Selten war die Welt so anstrengend wie derzeit. Zumindest für uns, eine Journalist:innen-Generation, die bisher nicht oder kaum über die Auswirkungen eines Kriegs inmitten von Europa berichten musste. Und das nach zwei Jahren Pandemie, unter sich stetig verschlechternden Ausbildungsverhältnissen, prekärer Bezahlung, und und und. Gründe, Zweifel, Probleme gibt es genug. Und auch ein Plan B-Traumjob liegt schon durchdacht und fertig geplant in der Schublade bereit.

Höchste Zeit also, dass Annkathrin und Luca sich pünktlich zur Quarterlifemarke ernsthaft fragen: Möchten wir so arbeiten? Und können wir das die nächsten Jahre und Jahrzehnte das noch durchhalten? Vor allem Luca, der sich bereits Anfang des Jahres nach Thailand abgesetzt hat, kehrt in dieser Folge in sich. Für ein paar Monate nimmt er sich eine Auszeit aus dem Berufshamsterrad und sucht sich Rat bei Mediencoachin Jelena Pantić-Panić (@mediengeil). Wird sie es schaffen, Luca zum Bleiben zu überreden?

Jung vs. alt?!

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Vorwürfe wie "Junge können nur Instagram" und "Alte sitzen nur ihre Zeit auf guten Verträgen ab" hört man in der Medienbranche nicht selten. Statt miteinander zu reden und unterstüzen, herrscht zwischen Generationen derzeit vor allem: Unverständnis. Vorurteile, Gehaltsunterschiede, fehlende Zusammenarbeit: Liebe Journo-Generationen, wir müssen reden!

Gemeinsam mit unserer liebsten Konkurrenz von "Hinter den Zeilen" haben wir uns nicht weniger vorgenommen, als einen der größten Elefanten im Journalismus-Raum anzusprechen: Was geht da eigentlich zwischen den Generationen ab? In zwei Folgen – eine bei Druckausgleich, [eine bei "Hinter den Zeilen"](https://hinterdenzeilen.de/2022/02/19-generationen-vereinigt-euch/) – gehen wir der Frage nach, wie es sein kann, dass zwischen Jung, Alt und allem dazwischen oftmals lieber die Ellenbogen ausgefahren werden, statt sich gegenseitig zu unterstützen.

Dabei geht es um mehr als nur gefühlte Probleme. Es geht um wirtschaftlichen Druck, finanzielle Wertschätzung, inhaltliche Weiterentwicklung. Wir suchen im katapult-Modell, das gleiche Bezahlung für alle Mitarbeitenden vorsieht, nach einer Lösung und erfahren im Gespräch mit Sara Weber, weshalb Generationenkonflikte nicht nur unangenehm und kontraproduktiv, sondern auch gefährlich und teuer sein können. Denn ja, wir stehen als Nachwuchs noch am Anfang und sind nicht selten von Unsicherheit und Neid getrieben. Aber: Es könnte doch auch anders laufen, oder?

Bedroht, verfolgt, angegriffen – wir brauchen mehr Schutz!

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Wir sind zurück aus der längsten Sommerpause der Welt 🎉 Aber keine Sorge: wir waren fleißig! Wir bringen nicht nur ein neues Cover mit, sondern haben auch am Konzept gefeilt und spannende Folgen geplant.

In der ersten Folge der zweiten Staffel geht es direkt um ein Thema, welches leider unrühmliche Aktualität hat: Journalist:innen stehen in der Berichterstattung rund um Corona gerade jetzt mehr an der Front denn je. Berichte von Angriffen, Bedrohungen und Verfolgungen häufen sich. Viele junge Journalist:innen erleben solche Situationen nun zum ersten Mal. Hat man sie darauf vorbereitet? Oder nutzen Redaktionen sie nur als billige Arbeitskraft?

Der ebenfalls noch junge Journalist Julius Geiler erzählt von seinen Erfahrungen auf Demos und erklärt, weshalb der Schutz von Reporter:innen nicht mit ihrem Einsatz vor Ort endet. Er selbst hat erlebt, wie weit Bedrohungen gehen können.

Die Gefahr im Journalismus hört aber nicht mit Demos auf: Psychische Belastungen bei der Social-Media-Arbeit oder direkte Anfeindungen durch Gegner:innen – der Gegenwind gegen Redaktionen und einzelne Journalist:innen ist stärker geworden und nicht jede:r kann das einfach so wegstecken. Was macht das mit dem Nachwuchs?

Mit dabei in dieser Folge sind:
Sarah Tekath – Journalistin, Auslandskorrespondenten
Alexander Roth – Lokaljournalist
Julius Geiler – Reporter und Journalist für Extremismus

Über diesen Podcast

Der Storypodcast über den Berufsstart in der Medienbranche, die Kunst der Prokrastination und gegen den Druck, alles und ständig perfektionieren zu müssen.

Druckausgleich ist ein Podcast des journalists – dem Magazin für Journalist*innen in Deutschland

von und mit Annkathrin Weis, Luca Schmitt-Walz

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